Deutsche Analysen-, Bio- und Labortechnik verzeichnet Umsatzrückgang mit Lichtblicken

KI bietet neue Chancen

10.04.2024
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Symbolbild

Nach Angaben des Deutschen Industrieverbands SPECTARIS erwirtschaftete die deutsche Analysen-, Bio- und Labortechnik im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 11,22 Milliarden Euro, was einem nominalen Minus gegenüber dem Vorjahr von 4,2 Prozent entspricht. Die am 9. April auf der Weltleitmesse analytica in München veröffentlichten Branchenzahlen zeigen, dass sich insbesondere das internationale Geschäft schwierig gestaltet. Der Auslandsumsatz lag 2023 mit 5,96 Milliarden Euro um 6,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Auch das Inlandgeschäft war leicht rückläufig und sank um 0,8 Prozent auf 5,26 Milliarden Euro. Aufgrund der schwachen Geschäftsentwicklung ging auch die Zahl der Beschäftigten der rund 330 Betriebe zurück. Mit 52.600 Mitarbeitenden lag sie um 0,7 Prozent unter dem Jahreswert 2022.

Für 2024 wird eine Erholung und Rückkehr auf den Wachstumspfad erwartet: So rechnet der Industrieverband für das Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatzplus der deutschen Hersteller von nominal rund fünf Prozent, was einem Gesamtumsatz von dann 11,76 Milliarden Euro entsprechen würde. Auch die Prognosen für das weitere Marktwachstum sorgen für Lichtblicke: Die Marktforschungsgesellschaft Strategic Directions International (SDI) rechnet bis 2027 mit einem jährlichen Wachstum des Weltmarktes für Analysen-, Bio- und Labortechnik von 5 Prozent.

„Auch in der deutschen Industrie für Analysen-, Bio- und Labortechnik ist der Exportmotor im vergangenen Jahr ins Stottern geraten“, erklärt Mathis Kuchejda, Vorsitzender der Analysen-, Bio- und Labortechnik bei SPECTARIS, im Zuge der Eröffnungspressekonferenz der Messe analytica. Neben der globalen Konjunkturschwäche hat sich im Life Science-Bereich ein Rückgang pandemiebezogener Produkte bemerkbar gemacht, und im Pharma-/Biotechnologie-Sektor sowie in anderen Kundenmärkten führte eine schwache Investitionsbereitschaft zu geringen Ausgaben." Neben den Kostensteigerungen belasteten vor allem Hürden beim Export und der erneut gestiegene Bürokratieaufwand die Unternehmen. „Hier muss die Politik handeln, indem sie zum Beispiel Ausfuhrgenehmigungen beschleunigt und nicht-tarifären Handelshemmnissen entgegenwirkt“, betont Kuchejda. „Sofern diese Hindernisse beseitigt werden, steigen auch wieder die Wachstumschancen. Das Potenzial ist nämlich dank Megatrends in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Umwelt sehr hoch.“

Ein enormes Potenzial entfalten auch die Digitalisierung und insbesondere das Thema Künstliche Intelligenz. Die neue Publikation „Künstliche Intelligenz im Labor“ von SPECTARIS und der Messe München zeigt, dass 82 Prozent der Hersteller eher die Vorteile und Chancen als die Nachteile und Risiken von Künstlicher Intelligenz im Labor sehen.

Seit Dezember 2023 ist auch der von SPECTARIS ins Leben gerufene Laboratory and Analytical Device Standard (LADS) für alle Interessierten frei verfügbar. LADS stellt sicher, dass alle Laborgeräte und daran angeschlossene Anwendungen eine gemeinsame Sprache sprechen und sich schnell und kostengünstig vernetzen können. In der Digital Area und auf weiteren LADS-vernetzten Ständen in Halle B2 werden auf der analytica Anwendungsbeispiele und der aktuelle Stand der Entwicklung präsentiert. Im Gespräch mit SPECTARIS (B2.430) und den unterstützenden Unternehmen können Messebesucher mehr über den Standard und die Möglichkeiten zur Teilnahme erfahren.

Die Unternehmen hoffen auf positive Impulse der vom 9. bis 12. April stattfindenden analytica, der wichtigsten internationalen Messe der Branche. „Als Weltleitmesse versammelt die analytica alle Marktführer und das geballte Know-how zahlreicher Experten der Branche. Innovative Technologien treffen dort auf wegweisende Ideen. Mit der analytica bieten wir allen Akteuren der internationalen Labor-Community eine Plattform, um Wissen auszutauschen, aktuelle Herausforderungen zu diskutieren und sich zu vernetzen, um so gemeinsam das Labor der Zukunft zu gestalten“, erklärt Dr. Reinhard Pfeiffer, Geschäftsführer der Messe München.

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